Grätzlfestgeschichten

23.06.2018 – 30.06.2018

Von lesenden Frauen, duftenden Pitas und lebendigen Märkten

Auch in der letzten Woche gibt es volles Programm im Grätzl, und am Ende kann sich jeder/r ein Stück von hej 1150 mit nach Hause nehmen.

In der Mitte der grünen Wiese steht ein großer Baum – geschmückt mit bunten Bändern und Maschen. Kinder laufen rundherum, kleine Gruppen sitzen daneben auf Decken im Gras, essen und trinken. Die Blicke wie gebannt auf die Bühne gerichtet. Wo Menschen singen, tanzen und erzählen. Unweit davon versuchen vier Buben, stehende Holzpflöcke mit anderen Hölzern umzuwerfen, und zwei Geschwister schießen kleine Bälle durch nur wenig größere weiße Metalltore. Bis sich die Nacht doch noch nähert und der lange Tag sich zu Ende neigt.

Mit flinken Fingern werden in der Werkstatt feines Papier und bunter Karton angeordnet. Ein dünnes Garn hält die Seiten zusammen. In der Küche wird Teig geknetet bis er weich und elastisch ist. Bald dringt ein angenehmer Geruch aus dem Backrohr. Ein Geruch wie man ihn in vielen verschiedenen Ländern der Welt kennt: in der Türkei und in Griechenland, im Iran und noch weiter im Nahen Osten. Ein Geruch, der auch im Grätzl heimisch ist.

Die ZuhörerInnen hängen an den Lippen der Autorin. Ihre Geschichte zieht alle in ihren Bann und nimmt das Publikum mit in die Vergangenheit der Stadt – in das Wien von vor über 100 Jahren. Gleich ums Eck – in der großen Kirche am Platz – haben sich Menschen eingefunden und lauschen der feinen Stimme der jungen Frau, die ganz alleine vor dem imposanten Altar steht und singt. Und dann erfüllen die vielen kräftigen Stimmen des Chors das ganze Kirchenschiff.

Noch einmal feiert das ganze Grätzl gemeinsam: von der Ullmannstraße über den Sparkassenplatz, die Reindorfgasse und die Schwendergasse bis zum Schwendermarkt. Überall gehen die Menschen auf die Straßen, um einander zu begegnen, und ihre Stimmen und ihr Gelächter erfüllen den Bezirk.

Am Tag danach heißt es Abschied nehmen. Doch vieles bleibt: Parklets und begrünte Baumscheiben, Fotos und Videos, Erinnerungen und Träume. Und vieles nehmen die Menschen mit nach Hause: liebgewonnene Möbel und ausgewählte Stücke, Erfahrungen und Gedanken.

Drei Wochen lang gab es bei hej 1150 – dein IKEA Grätzlfest Konzerte, Workshops, Diskussionen, Lesungen und vieles mehr. Menschen aus dem Bezirk und von überall her fanden zusammen und unterhielten sich, lachten miteinander und führten Diskussionen. Wir sagen vielen Dank fürs Vorbeischauen und Mitmachen. Und hoffen: Bis bald!

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